Mittelständische Holdingen und kleine Tochterfirmen in Familienbetrieben stellen sich oft vor das gleiche Problem: Veraltete ERP Systeme, die Hoffnungslos hinterherhinken. Dies war auch der Fall bei einer mittelständischen Holding mit 4 Sparten, 100 Mio. Umsatz, 150 Mitarbeitern und 10 Mio. Gewinn. Der damalige Geschäftsführer der IT Tochterfirma hatte sich gegenüber dem Unternehmen bedeckt gehalten und sein Wissen nur ungern teilen wollen. Dies stellte ein enormes Risikio dar, da nicht nur die Tochterfirmen, sondern auch Kunden das System nutzen und eine Weiterentwicklung ohne ihn und ohne Zugang zu den Daten unmöglich war.
Als ich das Problem vor Ort sah, bot ich dem ehemaligen Geschäftsführer einen verlängerten Arbeitsvertrag an um ihn in dem Prozess einzubinden und seine Ängste zu beruhigen. Gleichzeitig trennte ich die Neuentwicklung von dem Altgeschäft und unterstellte dem Altgeschäft einen seiner vertrauten Mitarbeiter. Anschließend begann ich mich für das ERP-Produkt zu interessieren und Auswertungen der Daten durchzuführen. Parallel begann ich mit dem IT-Leiter der Holding IT das „Entwicklungsruine Java Connector“, das bereits in der Orbis angefangen wurde, aufzuarbeiten und zu verfeinern. Zudem übernahm ein frisch ausgelernter Azubi mehr Verantwortung für den Service Desk, damit der IT-Leiter sich auf die wichtige Entwicklung konzentrieren konnte.
Mit Tableau BI, das ich parallel eingeführt hatte, konnte ich einen guten Überblick über die Daten liefern, Fehler schnell identifizieren und die Entwicklung vorantreiben. Durch den tiefen Einblick in die Daten konnte ich dem alten Leiter der Softwarefirma gezieltere Fragen stellen, sodass er zugänglicher wurde und mir half, Fehler zu beseitigen und meine Dokumentation zu vervollständigen. Mein IT-Leiter schaffte es mit meiner Hilfe den Connector fertigzustellen.
Am Ende konnten wir nicht nur das ERP in eigene Nutzung anbinden, die Daten der Tochterfirmen in die Auswertung überführen und für einen eventuellen ERP-Wechsel verfügbar machen, sondern auch eine Zeiterfassung, die von vielen Kunden gewünscht wurde, an die veraltete Software „anzudocken“. Dies brachte die strauchelnde Tochterfirma wieder auf Kurs und neue Entwicklungen waren möglich.
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